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Aktuelles | El-Kothany, Helga | 17.01.2024

Neues Werk zur Heiligen Regiswindis

Gerade rechtzeitig vor seinem schweren Unfall wurde das Manuskript fertig. Beim Druck hatte Stadtarchivar Dr. Axel Koster unterstützt. Jetzt ist das 498 Seiten umfassende Werk gedruckt und kann bei der Stadtverwaltung Lauffen unter 07133/1060 bestellt werden. Der Heimatforscher und frühere Lauffener Stadtarchivar Dr. Otfried Kies hat damit sein letztes großes Werk herausgebracht: „Das Mädchen aus Lauffen: Die heilige Regiswindis - Tradition und Kult."

Die Forschungen dazu hat er bereits 1990 begonnen. Dazu gehörte die Sammlung, möglichst vieler Quellen der Legende und ihrer Textbearbeitungen, auch der Arbeiten zur Wirkungsgeschichte, weiterhin die Darstellung, wie die Legende als volkstümlicher Sagenstoff und gegenwärtigen und längst verblichenen Autoren als Anregung zu eigener literarischer Produktion weiterlebte. Die Ausgangsfrage der Arbeit war: Was haben die Menschen mit der Heiligenlegende und was hat die Heiligenlegende mit den Menschen gemacht?

„Das Besondere an Regiswindis ist, dass sie als einzige frühmittelalterliche, in Württemberg verehrte Heilige am Ort und im Lande ihres „Martyriums“ und ihrer Verehrung geboren wurde, lebte und starb“, erläutert Dr. Otfried Kies.

Das andere Ziel war herauszufinden und            darzustellen, was der Kult um Regiswindis im Laufe der Jahrhunderte sowohl innerhalb als auch außerhalb Lauffens bewirkt hat - sowohl kulturell, also geistig und künstlerisch, wie materiell mit wirtschaftlichen Unternehmungen und sozialen Einrichtungen.

Ein Drittel des Werks entstammt seiner Doktorarbeit zu Regiswindis. „Ich fand es faszinierend, an einem Ort zu leben, in dem auch eine Heilige gelebt hat“, erinnert sich der Autor. So kam der Gedanke für die Doktorarbeit, zu der er seinen Doktorvater an der Universität Stuttgart überzeugte.

Aber es war noch viel mehr Material da. „Da hat mich der Ehrgeiz gepackt, alles über Regiswindis zu schreiben, auch das Weltliche“, berichtet Otfried Kies. Also schrieb er weiter. Die Quellenlage war nicht einfach. Viel Recherchearbeit war notwendig, um zahlreiche Gerüchte zu verifizieren. Dabei hat er auch schöne Bilder entdeckt, die in dem Buch abgedruckt sind.

2022 wurde er mit dem Werk fertig. Dann der tragische Stutz Anfang 2023, seitdem er im Rollstuhl sitzt. Er sah keine Chance mehr für eine Veröffentlichung. Die hat Lauffens aktueller Stadtarchivar Dr. Koster ermöglicht.

Zu Regiswindis ist dies die zweite Doktorarbeit, die existiert. Die erste wurde im Jahr 1910 erstellt.

 

Vielen Dank an Frau Sarina Pfründer für die Überlassung des Artikels.