Veranstaltungskalender

Mittwoch, 03.03.2021

Ein Passkrimi aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts - Viola von Sternenfels unter Spionageverdacht

Ganz neue und moderne Wege geht der historische Verein für das Zabergäu. Der Pandemie geschuldet laden wir alle Interessierten in unseren Online-Raum zu unserem Stammtisch am 3. März um 19.30 Uhr ein. Raumöffnung wird ab 19.10 Uhr sein. Den Link und alle dazu nötigen Informationen finden Sie unter "Aktuelles."

Viola von Sternenfels wollte aus geschäftlichen und privaten Gründen von Württemberg aus in die Schweiz reisen. Da sie im Laufe der Zeit vier verschiedene Staatsangehörigkeiten hatte, wurde sie von dem zuständigen Beamten als Spionin verdächtigt, obwohl ihr eigener Mann im Felde als Rittmeister kämpfte. Sie bemühte Minister und höchste militärische Behörden aus Berlin, um einen Reisepass mit entsprechendem Vermerk zu erhalten. Dieser Passantrag hatte letztendlich einen dicken Stapel Akten zur Folge, der heute im Landesarchiv liegt.
Viola selbst war Porträtmalerin. Eines ihrer bekanntesten Bilder dürfte die letzte württembergische Königin sein, das heute noch in einem Schloss hängt. Sie studierte in München und stellte auch in Berlin aus.
Diese Akten berichten aus dem Anfang des letzten Jahrhunderts, als Europa noch weit entfernt vom komfortablen Reisen war, rund auch von der Spionagephobie zwischen 1914/18 und Spannungen zwischen bürgerlichem Beamtentum und Privilegien des Adels kurz vor der Abdankung des württembergischen Königs.
Referentin ist Heidrun Lichner.